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Herz im Kopf

Rezensionen

Aus der Amazon.de-Redaktion

Mit Nach funf im Urwald, 23 und zuletzt Crazy hat Hans-Christian Schmid auf ganz eigene, sehr unspektakulare Weise vom Jungsein in Deutschland erzahlt. Seine Filme spuren eher dem Leben als den Moden nach. Sie verzaubern durch ihre leise Zuruckhaltung und ihre emotionale Wahrhaftigkeit, die fur Schmid und seinen Koautoren Michael Gutmann wichtiger sind als coole Spruche und inszenatorische Spielereien.
Herz im Kopf, das funfte gemeinsame Drehbuch der beiden, hat nun Michael Gutmann in Szene gesetzt, und wie Schmid, der mit seinem Debut Nach funf im Urwald den schonsten und naturlichsten deutschen Teenagerfilm der 90er-Jahre gedreht hat, trifft auch er genau den richtigen Ton. Herz im Kopf wirkt auf den ersten Blick weitaus unspektakularer als die meisten Teenie-Komodien und -Dramen der letzten Jahre. Doch wahrend die Erinnerungen an so provokante und effektbetonte Filme wie Nichts bereuen oder Das wei?e Rauschen relativ schnell verblassen, wird man sich an Gutmanns Portrat jugendlicher Verlorenheit noch lange zuruckerinnern.
Vor einem Jahr, nach dem Tod seiner Mutter, hat Jakob (Tom Schilling) seine kleine, am Rande Frankfurts gelegene Heimatstadt verlassen. Nun kehrt er, der mit der Schule nichts mehr im Sinn hat, nach Kronberg/Taunus zuruck. Unterschlupf findet er bei seiner alteren Schwester, die eigentlich selbst schon genug Probleme hat. Das vergangene Jahr hat Jakob entwurzelt. Seine fruheren Freunde nehmen ihn zwar wieder auf, aber das Band, das einmal zwischen ihnen bestand, ist gerissen. Nur in dem polnischen Aupairmadchen Wanda (Alicja Bachleda-Curus) findet er eine Vertraute, in die er sich umgehend verliebt.
Wie die teilweise wild um sich schlagenden Protagonisten von Nichts bereuen und Das wei?e Rauschen kommt auch Jakob mit dem Leben und den Erwartungen, die von den Erwachsenen an ihn gestellt werden, nicht zurecht. Auch er uberschreitet in seiner Hilflosigkeit, seinem ganz naturlichen Egoismus und seiner Wut auf eine weit gehend verstandnislose Welt immer wieder Grenzen, die von unserer Gesellschaft gezogen wurden. Doch es sind -- im Gegensatz zu den anderen Filmen -- nicht diese Ubertretungen, die seinen Charakter definieren. Michael Gutmann und sein hervorragender Hauptdarsteller Tom Schilling fuhren vielmehr mit jeder Szene vor, dass es vor allem die Unerfahrenheit und Unsicherheit eines Jugendlichen sind, die ihn fast zwangslaufig in vertrackte Situationen bringen mussen. Ihre Einfuhlsamkeit lasst die Fehler Jakobs in einem Licht erscheinen, das sie klar als solche kennzeichnet und sie keineswegs verharmlost, aber sie eben auch nicht uberbewertet. Wie Tom Schilling und die wunderbare Alicja Bachleda-Curus das Aufbegehren zweier Liebender, die noch gar nicht wissen, wie sie mit ihren Gefuhlen umgehen sollen, in oftmals ganz kleinen Gesten und Ausdrucken greifbar machen, ist im deutschen -- und nicht nur im deutschen -- Teenagerkino wahrhaft einzigartig. --Sascha Westphal

Video Jakob Kurzinhalt

Nach dem Tod seiner Mutter und einem Zwischenspiel bei seinem Vater steht Jakob nun bei seiner alteren Schwester in Berlin vor der Tur. Doch die kann ihm auch kein gemutliches Zuhause bieten. Da lernt Jakob das polnische Au-pair-Madchen Wanda kennen, und obwohl sie nicht dieselbe Sprache sprechen, kommen sie sich allmahlich naher.

DVD & Video Report

Behutsam auf seine Charaktere eingehende, mit angenehm leichter Hand inszenierte realistische Teenager-Liebesgeschichte. VideoWoche

Nach dem Tod der Mutter und einem einjahrigen Aufenthalt beim Vater in Berlin kehrt der Schulabbrecher Jakob in seine Heimatstadt Frankfurt zuruck. Dort erwartet die alleinerziehende Schwester ihr zweites Kind und kann Jakob deshalb nicht so ohne Weiteres bei sich aufnehmen. Um etwas zur Haushaltskasse beizusteuern, heuert der Junge als Hilfskraft bei einer Tankstelle an. Kurz darauf lernt er das polnische Au-Pair-Madchen Wanda kennen. Nach anfanglicher Scheu werden die beiden mutiger und erleben gemeinsam die erste Liebe. Autor und Regisseur Michael Gutmann hat in Co-Autor Hans-Christian Schmidt ('Crazy', 'Nach funf im Urwald') einen Gesinnungsgenossen in Sachen leise Tone gefunden. Gegen den Trend hin zum platten Gag um jeden Preis gelang Gutmann ('Rohe Ostern') hier ein niveauvoller, federleichter Jugendfilm, der bei der Zielgruppe gro?en Anklang finden sollte. Highlights setzen in den Hauptrollen Tom Schilling ('Crazy') und die Krakauerin Alicja Bachleda-Curus. Fazit: Punktgenau und erfrischend inszeniertes Kino fur Herz und Hirn.

Blickpunkt: Film

Fur seine realistisch romantische Liebesgeschichte hat Regisseur und Autor Michael Gutmann in dem Berliner Tom Schilling ('Crazy') und der Krakauerin Alicja Bachleda-Curus ein ebenso interessantes wie jugendlich frisches, uberzeugendes Hauptdarstellerpaar gefunden. Der behutsam auf seine Charaktere eingehende, mit angenehm leichter Hand inszenierte Film durfte ein gro?es jugendliches Publikum finden und so manchen aus der Elterngeneration nachdenklich stimmen.
In den neuesten Erfolgstrend deutscher schenkelklopfender Komodien mag sich Michael Gutmanns Film nicht einreihen, was einen als Zuschauer aufatmen lasst. Endlich mal wieder ein Film, der nicht so aussieht wie viele andere, sondern sich abhebt durch eine andere Geschichte und einen anderen Erzahlton. Dabei ist das Milieu vertraut. Junge Leute, aber keine ublichen Film-Teenies. Sie sind realer, bei allen Albernheiten und verruckten Einfallen, die naturlich auch sie haben. Schauplatz der Handlung ist die Gegend um Frankfurt. Dorthin kehrt Jakob zuruck, nachdem er ein Jahr zuvor die Schule geschmissen hatte und zu seinem Vater nach Berlin abgehauen war. Seine altere Schwester, die nach dem Tod der Mutter und dem Verschwinden ihres Freundes mit ihrem achtjahrigen Sohn allein lebt, ist bereits wieder schwanger und kann Jakob kein trautes Heim bieten. Ihm bleibt nichts anderes ubrig als mit zuzupacken, und er findet einen Job bei einer Tankstelle. Er lernt Wanda kennen, ein polnisches Aupair-Madchen. Gutmann und sein Koautor Hans-Christian Schmid setzen uberzeugend auf die klassische Konstellation des falling in love - Jakob bemerkt, dass Wanda nicht so ist wie die Madchen, die er sonst kennt, und Wanda geht es mit Jakob ahnlich, auch sie findet ihn anders als die Jungs, die sie bisher kennen gelernt hat. Wie sie sich, zunachst zogerlich, doch allmahlich mutiger, emotionaler naher kommen, das inszeniert Gutmann sensibel und stilsicher. Tom Schilling spielt im besten Sinne cool und leidenschaftlich mit einer beeindruckenden Leinwand-Prasenz, und die junge Polin Alicja Bachleda Curus, ein Star in ihrer Heimat durch Andrzej Wajdas Erfolgs-Epos 'Pan Tadeusz', bringt die Mischung aus Scheu vor den eignen Emotionen und dem Fremdsein genau auf den Punkt und sieht dabei blendend aus. Die Begegnung der beiden, die aus zwei verschiedenen Kulturkreisen kommen und nicht dieselbe Sprache sprechen, macht den gro?en Reiz von Michael Gutmanns Film aus. fh.

Blickpunkt Film Kurzinfo

Jakob steht nach dem Tod der Mutter und einem Zwischenspiel beim Vater in Berlin bei seiner alteren Schwester vor der Tur. Doch die kann ihm auch kein gemutliches zu Hause bieten. Ihr Freund ist abgehauen und sie ist schon wieder schwanger. Da lernt Jakob das polnische Au-pair-Madchen Wanda kennen und obwohl sie nicht die selbe Sprache sprechen, kommen sie sich allmahlich naher. Der vor allem als Koautor von Hans Christian Schmid bekannte Michael Gutmann legt hier eine behutsam auf seine Charaktere eingehende, mit angenehm leichter Hand inszenierte, realistische Teenager-Liebesgeschichte vor. Die Chemie stimmt zwischen seinen jungen, frischen Hauptdarsteller-Duo, Tom Schilling und der inPolen bereits beruhmten Alicja Bachleda-Curus.









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